Doppelsieg haarscharf verpasst

ZobelFinale

Da Sven Seeliger den Saisonauftakt ausgelassen hatte – sein neuer Ford Fiesta MK7 4x4 wird erst im Laufe des Jahres einsatzbereit sein – stand nur ein Rennwagen im großen Zelt von Seeligerracing. Trotzdem war das komplette Team natürlich dabei, das war für alle Ehrensache. „Es sieht ein bisschen aus wie ein Ameisenhaufen, denn die komplette Mannschaft kümmert sich nun um ein einziges Auto, sonst sind es ja zwei“ schmunzelte Jochen Zobel, der Bruder von Benett. 

Benett musste sich erst in seine neue Rolle einfinden, denn nun war er nicht mehr der Jäger, sondern der Gejagte. In den vergangenen zwei Jahren hatte Teamkamerad Sven Seeliger dominiert und Zobel hielt sich im Windschatten. Hatte Zobel die Nase vorn, konnte er sich darauf verlassen, dass Seeliger keine unfairen Angriffe starten würde, um ihm die Führung abzuluchsen. Soviel Rücksicht konnte er von den Kontrahenten nun nicht gerade erwarten, und es kam erschwerend hinzu, dass ein talentierter Nachwuchsfahrer Seeligers erfolgreiches Vorjahresauto erworben hatte und nun damit zum Angriff auf Zobel blies.

Zobel war schnell, doch er schaute sich noch zu sehr nach den Verfolgern um. „Ich habe Zeit verloren, weil ich ständig in die Außenspiegel guckte, um den Überblick zu behalten“ erklärt der Rethemer, der auch im Finale zunächst vorn lag, aber sich nicht absetzen konnte. Als er dann in der vorletzten Runde durch die Jokerlap raste, eine Alternativroute, die jeder Fahrer in einem Rennen einmal durchqueren muss, schlüpfte ein Konkurrent durch und Zobel wurde nur Zweiter. Es folgte ein längeres Taktikgespräch mit Sven Seeliger und am Sonntag setzte Zobel dann um, was besprochen wurde. Er konzentrierte sich ganz auf seine Linie, konnte sich von den Verfolgern absetzen und fuhr einen ungefährdeten Sieg im zweiten Lauf ein. Wider wimmelte es im Ameisenhaufen, diesmal jedoch vor Freude.

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