Meistertitel für Sven Seeliger
Beim Finale der Deutschen Rallycross Meisterschaft (DRX) bewies Routinier Sven Seeliger, dass er noch immer für einen Titel gut ist. Trotz enormer Anspannung bewahrte er sich am Renntag eine blütenweiße Weste, eroberte die Tabellenführung in letzter Sekunde und ist nun DMSB Rallycross Meister 2023.
Kurz vor dem Rennwochenende feierte Sven Seeliger noch seinen 51. Geburtstag und natürlich hatte sein Geschenk etwas mit dem Motorsport zu tun. Es gab ein neues Sicherheitsnetz für den Innenraum, welches den Fahrer bei Unfällen zusätzlich schützen soll. Am 24. September zeigte sich, dass das Geburtstagsgeschenk dem Rethemer nicht nur zusätzliche Sicherheit brachte, sondern auch als Glücksbringer geeignet war.
Seeliger fuhr als Tabellenzweiter ins hessische Schlüchtern, mit nur drei Zählern Rückstand auf den Führenden. Egal wie es am Ende ausgehen sollte, es würde auf jeden Fall eine knappe Angelegenheit werden. Entsprechend aufgeregt war dann auch das gesamte Team, niemand hatte einen ruhigen Schlaf vor dem entscheidenden Rennsonntag.
Doch Seeliger meisterte seine Aufgaben mit Bravour, obwohl er bei den Starts wieder ein paar Schwächen gezeigt hatte. Wenn der Ford Fiesta ST erst einmal auf Touren gekommen war, war er nicht mehr zu bremsen. Seeliger gewann in seiner Wertungsklasse (DRX4, Fahrzeuge bis 2000 ccm) sämtliche Qualifikationsläufe und auch das Finale. „Mehr konnte ich nicht tun, ich habe alle Punkte geholt, die möglich waren“ erklärt er.
Sein Kontrahent um den Titel startete in der Klasse DRX2 (Fahrzeuge über 2000 ccm), doch er konnte dort weder eine Bestzeit markieren, noch den Finallauf für sich entscheiden. So nahm ihm Seeliger nach jeden Qualifikationslauf ein paar Punkte ab, verkürzte zunächst den Rückstand und eroberte dann die Tabellenführung. Mit dem Sieg im Finale sicherte er sich schließlich unter dem Jubel der Fans den Gewinn der DMSB Rallycross Meisterschaft 2023 – mit drei Punkten Vorsprung auf den Verfolger.
„Endlich wieder ein Titel, der letzte Triumph gelang ihm 2015“ freute sich Teamkamerad Benett Zobel über den Erfolg seines Mentors. „Schon als sein Mechaniker habe ich mir so sehr einen solchen Erfolg für ihn gewünscht. Ich bin total stolz auf ihn, dass es endlich geklappt hat“ so Zobel, der in der Meisterschaft mit Rang drei in der Endabrechnung die Bronzemedaille für das Team sicherte. Auf dem Weg dorthin gab es viel zu tun: nach einem Startgerangel im ersten Qualifikationsrennen musste Zobel mit defektem Fahrzeug aufgeben. Der Renntag schien gelaufen und es gab einiges zu reparieren. In kürzester Zeit musste die Vorderradaufhängung komplett gewechselt werden, damit Zobel nicht die Segel streichen musste. „Das Team hat wirklich ausgezeichnet zusammengearbeitet. Die Reparatur verlief schnell und reibungslos, obwohl wir alle aufgrund des Titelkampfes wirklich sehr nervös waren“ freute sich Zobel über den gelungenen Abschluss der Rallycross Saison 2023.
Acht Rennen umfasste die DRX - Deutsche Rallycross-Meisterschaft 2023. Die Rennen wurden in drei Ländern und teilweise als Doppelveranstaltungen ausgefahren.