Arbeitsteilung beim Team Seeligerracing

Der eine fährt Bestzeiten, der andere holt den Sieg. Beim zweiten Auslandsrennen in der Deutschen Rallycross Meisterschaft (DRX) erlebte das Team Seeligerracing im niederländischen Valkenswaard ein kurioses Rennwochenende.


RD5ValkenswaardSeeliger1

„Wir haben uns wirklich gut auf die Strecke vorbereitet und wollten unsere Chancen nutzen“ erklärt Benett Zobel aus Walsrode. Sein Teamgefährte, Sven Seeliger aus Rethem, kannte die Rennstrecke in Valkenswaard noch ganz gut aus Zeiten der Europameisterschaft und hatte einige brauchbare Tipps parat. Gemeinsam wurden aber auch Videos von früheren Events geschaut, von denen es im Internet einige gibt.

Die akribische Vorbereitung im Vorfeld sollte sich auszahlen. Seeliger fuhr zwei Bestzeiten in vier Vorläufen und sicherte sich damit den Sieg in der Qualifikation. Daran änderte auch ein Ausflug ins Kiesbett nichts, den sich Seeliger im vierten Vorlauf leistete, als er es mit seinem Ford Fiesta ST übertrieben hatte. Verglich man die Rundenzeiten mit den wesentlich stärker motorisierten Supercars mit Allradantrieb, hätte Seeliger sogar dort die Nase vorn gehabt. Zobel kam ebenfalls gut mit der Strecke zurecht, verbesserte sich stetig und schloss die Qualifikation als Siebter ab.

Im Semifinale flogen Seeliger und Zobel dann im Formationsflug auf die Positionen eins und zwei, damit waren sie für das Finale des Rennwochenendes startberechtigt und konnten weiter um wichtige Meisterschaftspunkte und Podestplätze kämpfen. Das letzte Rennen des Tages stand kurz bevor, plötzlich ein Problem bei Seeliger: er kommt nicht vom Start weg! Die Diagnose nach dem Rennen ergab, dass eine Sicherung durchgebrannt war. Die Elektronik hatte den Dienst quittiert und Seeliger blieb nur der siebte Rang. Aber Zobel hielt die Teamflagge hoch und fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. So konnte sich das Team am Ende doch noch über einen tollen ersten Podestplatz freuen – und für Zobel war es sogar der erste Sieg in seiner noch jungen Rallycross-Karriere, schließlich hat der Neueinsteiger insgesamt erst fünf Rennen absolviert.

„Für mich wäre es hier der dritte Sieg in Folge gewesen. Aber so haben wir eben als Team den dritten Sieg in Folge für Seeligerracing geholt“ freute sich Teamchef Sven Seeliger mit einem Augenzwinkern. Bis zum nächsten Rennen wird die Arbeitsteilung beibehalten, während Zobel die Elektronikprobleme an Seeligers Fiesta beheben wird, kümmert sich Seeliger um ein paar Baustellen am Auto seines Teamkameraden.